Höllenotter
Höllenotter (schwarze Farbvariante)

Junge Kreuzotter
Junge, relativ helle Kreuzotter


Habitat Kreuzotter
Typisches Habitat der Kreuzotter


Kreuzotter zischt
Kreuzotter zischt und warnt den Besucher (vordere Lemberger Gumpe)


Kreuzotter, schwarze Farbvariante
Portrait einer Höllenotter


Kreuzotter


Giftig, doch in Wahrheit nur selten aggressiv

Kreuzotter (Vipera berus)

Die Kreuzotter (Vipera berus) ist unsere einzige heimische Giftschlange und gehört zu den Charakterarten der Moore und Latschenfilze. Wie alle Schlangen ist auch sie ein leidenschaftlicher Sonnenanbeter, doch bevorzugt sie vor allem Bereiche, die sich durch hohe Luftfeuchtigkeit und starke Temperaturextreme auszeichnen. Deshalb gehören Moore für sie zu den Optimallebensräumen: unter den Zwergstrauchheiden und Latschen finden sich geschützte, wassergesättigte Bereiche aus Torfmoosen, Rosmarinheide und Moosbeere, die ideale Versteckmöglichkeiten bieten.

Kaum eine andere Schlange weist eine derartige Vielfalt an unterschiedlichen Farbvariationen auf. Es gibt sowohl die klassisch schwarze Zickzackfärbung auf silbergrauem Grund, wie auch hellere oder kupferfarbig gefärbte Tiere sowie rein schwarze Exemplare. Letztere werden oft als „Höllenottern“ bezeichnet und sind meistens im Bergland oder auf moorigem Untergrund anzutreffen. Die dunkle Färbung trägt dazu bei, auch in rauhen Lebensräumen schnell die gewünschte Betriebstemperatur zu erreichen.

Kreuzottern können bis zu 80 cm lang werden. Zur Paarungszeit liefern sich die Männchen Kommentkämpfe, bei denen sie sich hoch aufbäumen und versuchen, den Gegner wie bei einem Ringkampf zu Boden oder zur Seite zu drängen. Einige Monate nach der Paarung bringen die Weibchen 5 bis 15 Junge zur Welt, die sofort sich selbst überlassen werden und eine originalgetreue Kopie der Erwachsenen darstellen. Auch ihre Giftzähne sind bereits voll funktionsfähig. Kreuzottern ernähren sich vorwiegend von Mäusen und Eidechsen, die sie mit einem gezielten Biss töten. Beim Biss verabreichen sie das Gift, das bei kleineren Tieren in wenigen Minuten zum Tod führt. Anschließend sucht die Kreuzotter die verendete Beute und verschlingt das Opfer komplett mit dem Kopf voran.

Der Biss einer Kreuzotter ist für gesunde Menschen in den allermeisten Fällen nicht tödlich, die Wirkung des Gifts sollte aber trotzdem nicht banalisiert werden. Die häufigsten Symptome nach einem Kreuzotter-Biss sind Kreislaufbeschwerden, Schwellungen und Übelkeit. In jedem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Meist flieht die Kreuzotter vor dem Menschen, noch bevor er sie entdeckt hat oder warnt mit lautem Zischen, sobald man ihr zu nahe kommt. Sie beißt erst zu, wenn man versucht, sie anzufassen oder unabsichtlich auf sie tritt.


Kreuzotter (Vipera berus)
Rote Liste (Bayern) 2 – stark gefährdet


Infos zum Kreuzottertag in Eggstätt, 21. September 2010